Jack Martin Händler

Jack Martin Händler wurde 1947 in Pressburg geboren. Er studierte Geige an der Musikhochschule seiner Heimatstadt bei Jan Skladany sowie am Moskauer Konservatorium, wo er zu den letzten Schülern David Oistrachs gehörte. Nach Abschluss seines Studiums konzertierte er in der Tschechoslowakei und zunehmend auch in ganz Europa. Ein Schlüsselerlebnis in dieser Zeit stellt für Händler das Violinkonzert von Chatschaturjan dar, welches er mit dem Orchester der slowakischen Philharmonie unter Leitung des Komponisten beim Sommerfestival 1975 in Trenčianske Teplice und Piešťany spielte. Im Jahr 1978 verlegte Händler seinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland, wo er über seine solistische Konzerttätigkeit hinaus in verschiedenen Orchestern, darunter dem Hamburger Staatsorchester, tätig war. 1982 wurde Händler Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, wo er über 14 Spielzeiten mitwirkte und bei zwei Konzerten, in Luxemburg (1995) und auf der Wartburg (1996), das Orchester auch selbst dirigierte. Im weiteren Verlauf seiner Kariere widmete sich Händler zunehmend dem Dirigieren. Im Jahr 1989 gründete er die Solistes Européens Luxembourg, mit denen er als Dirigent und künstlerischer Leiter ganz Europa und auch die USA bereiste, wo er im Jahr 2004 vor der UN-Generalversammlung in New York anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union um zehn neue Mitgliedsstaaten ein Festkonzert gab.

Im Jahre 1994 gründete er zusammen mit Lord Yehudi Menuhin, Herrn Dr.Mokry und Frau Ursula Bally die Musikakademie „Tribune Internationale des Jeunes Interprètes (Unesco)“, abgekürzt TIJI, die sich der die Förderung des musikalischen Nachwuchses zum Ziel gesetzt hat.

Nach seiner Trennung von den Solistes Européens im Jahr 2009 widmete sich Händler dem Aufbau den 2004 als Hommage an Bruno Walter von ihm ins Leben gerufenen gleichnamigen Musiktagen sowie dem Aufbau des Bruno Walter Symphonieorchesters. Die kontinuierliche Fortführung und Weiterentwicklung dieser ursprünglich als Festival-Idee geborenen Musiktage machte sich Händler nunmehr zu einer, sein ganzes weiteres Wirken bis heute bestimmenden Lebensaufgabe.

Für seine Verdienste wurde Jack Martin Händler mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Orden der Weißen Rose von Finnland, dem Orden des Officier de l’Ordre Grand-Ducal de la Couronne de Chene des Erzherzogtums Luxemburg, der Médaille d’Or pour le Mérite Européen der Fondation du Mérite Européen, dem Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft der Republik Österreich, sowie dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Von der europäischen Kommission wurde Händler im Jahr 2008 zum „EU-Botschafter des interkulturellen Dialogs“, sowie, im Jahr 2009, zum „Botschafter der Innovation und Kreativität“ ernannt. Im Laufe seiner Kariere trat Händler mit so bedeutenden Musikern wie Gidon Kremer, Misha Maisky, dem Beaux Arts Trio, Gil Shaham, Paul Badura Skoda, Rudolf Buchbinder, Julian Rachlin und Mstislav Rostropowitsch auf.

Kennzeichnend für Händlers künstlerisches Selbstverständnis ist seine Auffassung von der klassischen Musik als einer menschlichen Universalsprache, deren humane Botschaft persönlich weiterzugeben er als seine vornehmste und wichtigste Aufgabe erachtet. In dieser Einstellung spiegelt sich zugleich das Erbe jenes multikulturellen Raumes zwischen seiner Heimatstadt Pressburg, Budapest und Wien wider, das den überzeugten Europäer Händler entscheidend geprägt hat.